Industriekauffrau/Industriekaufmann

Bildrechte: Raimund Weber, Fa. Weber PR Gronau


Ansprechpartner

Auskünfte erteilt:

OStR Markus Wynk

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.Telefon: (02561) 42 90 3


Vorstellung

Industriekaufleute sind in industriellen Produktionsbetrieben unterschiedlicher Branchen und Größen tätig. Die vielfältigen Aufgabenbereiche der Industriekaufleute unterstützen sämtliche Unternehmensprozesse aus betriebswirtschaftlicher Sicht - von der Auftragsanbahnung bis zum After-Sales-Management. 

Sie können dabei sowohl in den kaufmännischen Kernfunktionen wie z. B. Beschaffung, Produktion und Absatz tätig sein, aber auch übergreifende Aufgabenbereiche wie beispielsweise die Leistungsabrechnung, Organisation und Marketing, Logistik, Investitionsplanung und -management, Controlling, E-Commerce, Supply-Chain- oder Projektmanagement übernehmen. 
Viele dieser Tätigkeiten gehen oftmals über die nationalen Grenzen und die des europäischen Binnenmarktes hinaus, so dass Industriekaufleute zwangsläufig auch über fundiertes Wissen im internationalen Markt, insbesondere in Bereichen des Ex- und Imports, sowie Fremdsprachenkenntnisse verfügen müssen. 


Abschlüsse

Industriekaufleute erhalten bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung folgende Zertifikate: 

  • Abschlusszeugnis der Berufsschule 

  • Prüfungszeugnis der Industrie- und Handelskammer 

Bei erfolgreicher Teilnahme kann auch 

  • das KMK-Zertifikat zum Nachweis von erweiterten Fremdsprachenkenntnissen und 

  • die Zusatzqualifikation zum Europaassistenten erworben werden. 


Berufsbild

Die Einsatzmöglichkeiten für Industriekaufleute sind sehr vielfältig. In allen wirtschaftlichen Sektoren wie Handel, Dienstleistung und Verwaltung werden Industriekaufleute gebraucht. 

Durch ihre breit gefächerte kaufmännische sowie betriebswirtschaftliche Ausbildung kennen sich Industriekaufleute bestens in allen Arbeitsabläufen aus und können in sämtliche Unternehmensprozesse eingebunden werden. 

Sie kaufen oder verkaufen Produkte oder Dienstleistungen ihres Arbeitgebers und kümmern sich um sämtliche betriebswirtschaftliche Prozesse – von der Auftragsabwicklung bis hin zum anschließenden Kundenservice. 

In Marketing und Vertrieb sind sie zuständig für sämtliche Verkaufsverhandlungen. Sie analysieren Marktpotenziale, entwickeln Marketing- und Vertriebsstrategien und übernehmen Aufgaben im Projektmanagement. 

In der Materialwirtschaft und Planung ermitteln sie den Bedarf an Produkten und Dienstleistungen. Sie kümmern sich auch um die Logistik und das Produktmanagement sowie um finanzielle Belange wie Investitionsplanung und Kostenanalyse. Als Mitarbeiterin in der Personalabteilung sind sie zuständig für Gehaltsabrechnungen, Personalstatistiken, den Personaleinsatz und die Verwaltung der Personalakten. 

Industriekaufleute sind auch für die Kundenberatung und -betreuung zuständig, wozu ein großes Maß an Kommunikationstalent gehört. Da ihre Kunden auch aus dem Ausland kommen können, finden Kundenkontakte oft in einer Fremdsprache statt. Hierzu sind gute Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich, die es ihnen erlauben, flexibel und souverän am Telefon oder persönlich zu kommunizieren. 

Form 


Aufnahmebedingungen

Zwar ist nur ein Ausbildungsverhältnis mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb notwendig, jedoch erwarten viele Betriebe zumindest einen mittleren Bildungsabschluss, also die mittlere Reife oder einen vergleichbaren Abschluss. Häufig werden Auszubildende mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife oder der Allgemeinen Hochschulreife eingestellt.  


Profilbausteine

Die Aufgabenstellungen der Industriekaufleute erfordern heute ein geschäftsprozessorientiertes und je nach Unternehmen auch länderübergreifendes Handeln. 

Nicht die Abwicklung eingegrenzter Aufgabenbereiche, sondern die Entwicklung kundengerechter Problemlösungen im internationalen Kontext unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen steht im Vordergrund. Die Auszubildenden sollen lernen, die Bedeutung von Teilprozessen zu erkennen, diese selbstständig zu verknüpfen, um somit zu einem adäquaten Handeln befähigt zu werden. 

Der Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen gehört zur täglichen Praxis von Industriekaufleuten. Neben dem Einsatz von PC-Standardsoftware, wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation kommt auch branchenspezifische Software, wie ERP-Systeme zum Einsatz. Diese Software wird auch integrativ - neben dem klassischen Datenverarbeitungsunterricht - im Unterricht eingesetzt. 
Auszubildende des Bildungsgangs Industriekaufleute können in vielfältigen Situationen auf ein breit gefächertes Beratungsangebot zurückgreifen. Neben Gesprächen zu individuellen Entwicklungs- und Verbesserungsmöglichkeiten im Unterricht, umfasst dieses auch Informationen zum möglichen Erwerb von Schulabschlüssen sowie zum weiteren beruflichen Werdegang. 


Unterrichtsorganisation

Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und kann bei entsprechender Vorbildung und der Zustimmung des Ausbildungsbetriebes auf zweieinhalb bzw. zwei Jahre verkürzt werden. Die betriebliche Ausbildung wird begleitet vom Berufsschulunterricht. Der Unterricht findet an einem Berufsschultag wöchentlich und vierzehntägig an einem weiteren Berufsschultag am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus oder aber am Nebenschulstandort in Stadtlohn statt. Unterrichtet werden sowohl berufsbezogene als auch allgemeinbildende Fächer:   

Berufsbezogene Fächer (in allen drei Ausbildungsjahren) 

  • Geschäftsprozesse 

  • Steuerung und Kontrolle 

  • Wirtschafts- und Sozialprozesse 

  • Englisch 

Allgemeinbildende Fächer 

  • Deutsch (Unterstufe) 

  • Datenverarbeitung (Unterstufe) 

  • Sport- und Gesundheitsförderung (Mittelstufe) 

  • Politik (Mittel- und Oberstufe) 

  • Religion (Oberstufe) 

Der Unterricht erfolgt nach dem Prinzip des handlungsorientierten Lernens in sog. „Lernfeldern“, damit bei den Auszubildenden die Fähigkeit des Erkennens von Zusammenhängen, Ursachen und Auswirkungen gefördert wird. Dabei sollen Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Urteilsvermögen, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit systematisch weiterentwickelt werden, um - neben einer erfolgreichen Abschlussprüfung – die Auszubildenden auf die vielfältigen Herausforderungen des beruflichen Alltags vorzubereiten.  


Prüfungen

Die Auszubildenden nehmen mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 an einer zeitlich getrennten Abschlussprüfung teil. Diese Änderung beruht auf der Neuordnung des Ausbildungsberufs, die mit Beginn der Ausbildung ab dem 01.08.2024 verbindlich ist. 

Die wesentlichen Änderungen der Neuordnung des Ausbildungsberufes beziehen sich - neben der Erweiterung des Berufsbildes um nachhaltige und digitale Aspekte auf inhaltlicher Ebene - insbesondere auf den Prüfungsablauf. Die bisherige Zwischenprüfung fällt weg, dafür wird eine sog. gestreckte Abschlussprüfung eingeführt. Dies bedeutet, dass die bisherige Zwischenprüfung umfunktioniert wird zu einer Abschlussprüfung Teil 1, die auch in die Gesamtnote einfließt. Die Bestandteile der Abschlussprüfung sowie der neue Prüfungsablauf wird dann wie folgt aussehen. 

Prüfungsablauf 

Art der Prüfung 

Dauer 

Inhalt 

Zeitpunkt 

Wertigkeit im Hinblick auf die Gesamtprüfung 

Schriftliche Abschlussprüfung Teil I 

90 Minuten 

GPR/SUK 

Ca. 1,5 Jahre nach Beginn der Ausbildung 

25 % 

Schriftliche Abschlussprüfung Teil II 

150 Minuten 

 

GPR/SUK 

Ende der Ausbildung 

35 % 

60 Minuten 

WSP 

10 % 

Abschlussprüfung im Einsatzgebiet 

30 Minuten 

Präsentation (20%) 

Fachgespräch (70%) 

Report (10%) 

Ende der Ausbildung 

30 % 

 


Besonderheiten

    • Europatag in der Unterstufe (Themenschwerpunkt: Auslandspraktika als wertvolle Erfahrung für das weitere Berufsleben) 

    • Vorbereitungskurse für die Abschlussprüfung 

    • KMK-Zertifikat 

    • Zusatzqualifikation zur/zum Europaassistentin/-assistenten IHK oder HWK 

    • Förderung des europäischen Gedankens durch die Unterstützung beim Vorhaben, ein Auslandspraktikum zu absolvieren 

    • zeitgemäßer Unterricht durch Digitalisierung der Inhalte in sämtlichen Fächern, was eine verpflichtende Verwendung eigener Endgeräte mit sich bringt 

     

    Der erfolgreiche Abschluss der Berufsausbildung ist ein wichtiger Meilenstein im individuellen beruflichen Werdegang. Um den vielfältigen Anforderungen des Arbeitsalltags perspektivisch gerecht zu werden, ist es aber notwendig, immer über ein aktuelles Fachwissen zu verfügen sowie Neuerungen zu kennen, sich anzueignen und anzuwenden. 

    Für aufstrebende Industriekaufleute kommt beispielsweise eine Fortbildung als Fachkauffrau/-mann für Einkauf und Logistik oder für Marketing, aber auch als Industriefachwirtin/Industriefachwirt oder als staatlich geprüfte Betriebswirtin/staatlich geprüfter Betriebswirt (hier am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus) in Frage. 

    Die von dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus angebotene Weiterbildungsmaßnahme unterscheidet sich durch ihre betriebspraktische Orientierung bewusst von der stärker theoretisch ausgerichteten Ausbildung an den Fachhochschulen und Hochschulen. 

    Die Fachschule für Wirtschaft wird angeboten in den Schwerpunkten 

    • Absatzwirtschaft und 

    • Wirtschaftsinformatik 

    Hier kann nach 4 Jahren respektive 8 Semestern der Abschluss „Bachelor Professional in Wirtschaft“ erworben werden. 

    Falls Sie nach der Berufsausbildung die Fachhochschulreife erwerben wollen, um beispielsweise an einer Fachhochschule zu studieren, können Sie an unserem Berufskolleg die einjährige Fachoberschule Klasse 12 in Vollzeit besuchen 

    Während der Ausbildung besteht die Möglichkeit der Zusatzqualifikation zur/zum Europaassistentin/-assistenten IHK oder HWK. Genauere Informationen dazu finden Sie im Verzeichnis „Europaschule“. 


Weiterbildung

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung ist die berufliche Bildung nicht beendet. Um den vielfältigen Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, ist es notwendig, immer über ein aktuelles Fachwissen zu verfügen sowie Neuerungen zu kennen, sich anzueignen und anzuwenden.

Für aufstrebende Industriekaufleute kommt beispielsweise eine Fortbildung als Fachkauffrau/-mann für Einkauf und Logistik oder für Marketing, aber auch als Industriefachwirtin/Industriefachwirt oder als staatlich geprüfte Betriebswirtin/staatlich geprüfter Betriebswirt (hier am Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus) in Frage.

Die von dem Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus angebotene Weiterbildungsmaßnahme unterscheidet sich durch ihre betriebspraktische Orientierung bewusst von der stärker theoretisch ausgerichteten Ausbildung an den Fachhochschulen und Hochschulen.

Die Fachschule für Wirtschaft wird angeboten in den Schwerpunkten

  • Absatzwirtschaft und
  • Wirtschaftsinformatik

Falls Sie nach der Berufsausbildung die Fachhochschulreife erwerben wollen, um beispielsweise die Fachhochschule zu besuchen, können Sie an unserem Berufskolleg die Fachoberschule Klasse 12 besuchen.

Während der Ausbildung besteht die Möglichkeit der Zusatzqualifikation zur/zum Europaassistentin/-assistenten IHK oder HWK. Genauere Informationen dazu finden Sie im Verzeichnis „Europaschule“.


Weitere Informationen

• IHK Nord Westfalen (www.ihk-nordwestfalen.de) 
• Bundesagentur für Arbeit (http://www.arbeitsagentur.de) 
• BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung (http://www.bibb.de) 
• BDI – Bundesverband der deutschen Industrie (http://www.bdi.eu) 

 

 

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