Münsterland-Zeitung, 2005-12-23

Stutenkerle helfen

Eine-Welt-Laden des Berufskollegs unterstützt Entwicklungsprojekte in Brasilien

AHAUS - Helfen und genießen: Seit vielen Jahren veranstaltet der Eine-Welt-Laden des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung Ahaus in der Vorweihnachtszeit eine "Stutenkerlaktion". Mit dem Erlös dieser Aktion wird ein Projekt von Maria Detert unterstützt, einer Agraringenieurin aus Epe, die seit vielen Jahren in Cantanhede und Pirapemas/Brasilien lebt und arbeitet.


Große Nachfrage: Die Stutenkerle des Eine-Welt-Ladens im Berufskolleg fanden reißenden Absatz. Foto: privat

Zwei Ziele verfolgt das Team des Eine-Welt-Ladens mit dieser Verkaufs-Aktion: Natürlich will eine Organisation wie der Eine-Welt-Laden Menschen helfen, ein lebenswertes Dasein zu führen, aber es soll auch Abwechslung in den Schulalltag gebracht werden. Auf diese winterliche Aktion, die zu einer Tradition der Schule geworden ist, freuen sich inzwischen viele.

300 Euro Gewinn

So lockte auch in diesem Jahr der Duft der frischen Stutenkerle viele Lehrer und Schüler zu den Verkaufstischen, so dass das Team sich über Absatzmangel nicht zu beklagen brauchte. An einzelnen Tagen wurden sogar hundert Stück verkauft. Insgesamt brachten 600 Stutenkerle einen Gewinn von 300 Euro.

Neben den Stutenkerlen fanden die eigens gedruckten T-Kontenblöcke und Grundbücher reißenden Absatz. Nach eigenen Entwürfen werden diese vom Druckwerk Neumühl, der Schulfirma einer städtischen Förderschule für Lernbehinderte in Duisburg, regelmäßig für das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung gedruckt, und in vielen Klassen werden sie inzwischen erfolgreich im Rechnungswesen-Unterricht eingesetzt. Diese Blöcke sind aber nur ein Teil des ständigen Sortiments des schuleigenen Ladens. Um mehr zu erfahren, sind alle Interessierten eingeladen, den Verkaufsraum während der regelmäßigen Öffnungszeiten (erste und zweite Pause in Raum 002) zu besuchen.

Bildung und Brunnen

Bei ihren Besuchen in Epe ist Maria Detert immer wieder Gast im Berufskolleg und berichtet anschaulich über ihre Arbeit und Erfolge ihrer Projekte in Cantanhede und Pirapemas.

Dort erhalten die Kinder Unterricht im Lesen und Schreiben, werden Bauern andere Anbautechniken als den bisher von ihnen ausschließlich angewandten Wanderfeldbau beigebracht, werden Möglichkeiten der Arbeitsbeschaffung entwickelt. Insbesondere Frauen werden bestärkt, eine Ausbildung zu machen und die Familienplanung zu kontrollieren, um so aus dem Kreislauf, viele Kinder - Armut - Kinderarbeit - Armut - Krankheit - Armut, herauszukommen. Speziell das Brunnen-Projekt soll dazu beitragen, den Familien sauberes Trinkwasser zu liefern.


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2005
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