Münsterland Zeitung, 14.12.2005

Arbeitslos was nun?

Expertengespräch im Berufskolleg

Ahaus - Die Schüler der Großhandelsklasse GO des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung Ahaus führten gemeinsam mit dem Fachlehrer Christian Weiß und Frank Benölken, Teamleiter von der Agentur für Arbeit Ahaus, eine Expertenbefragung zum Thema "Arbeitslosigkeit" durch. Benölken hielt einen praxisnahen Vortrag über die wichtigsten Regelungen der neuen Hartz IV-Gesetze und klärte die Schüler über die wesentlichen Leistungen der Arbeitsagenturen auf. Es machte deutlich, dass ein Arbeitsloser durch die neuen Regelungen in der Regel finanziell nicht schlechter gestellt sei, dafür aber stärker gefordert werde, sich intensiv um eine neue Arbeitsstelle zu bemühen.

Mehr Eigenvorsorge

Weiterhin zeigte Benölken auf, dass das Prinzip der Eigenvorsorge zunehmend Vorrang vor der staatlichen Fürsorge hat. Vor allem vermögende und längere Zeit erwerbslose Arbeitslosengeld II-Empfänger würden erst dann finanzielle Zahlungen der Arbeitsagenturen erhalten, wenn sie sich aus eigenen Rücklagen nicht mehr versorgen könnten, so Benölken. Gleichzeitig sei es aber durch den immer massiveren Arbeitsplatzabbau für die Arbeitsagenturen zunehmend schwieriger geworden, Arbeitslose zu vermitteln.

Frühzeitig melden

In der Diskussion nutzten die Schüler die Gelegenheit, eigene Fragen und Erfahrungen zu diesem Thema klären zu lassen. Hierbei riet Benölken, dass sich Auszubildende bereits dann bei den Arbeitsagenturen melden sollten, wenn Sie einige Monate vor der Abschlussprüfung von der Nichtübernahme erfahren. Die Arbeitsvermittler der Arbeitsagentur versuchen bereits bei drohender Arbeitslosigkeit frühzeitig eine neue Arbeitsstelle zu vermitteln und können gegebenenfalls auch in diesem Fall finanzielle Unterstützung für Bewerbungen in Eigeninitiative gewähren. "Unser Hauptziel ist es, das Problem Arbeitslosigkeit gar nicht erst eintreten zu lassen", betonte Benölken gegenüber den Schülern.


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