Münsterland Zeitung, 2002-10-10

100 Berufe für 4000 Schüler

Orientierungsmesse

-job- Kreis Borken. Eigentlich weiß Christian Wennemar schon, dass er Elektroinstallateur werden will. Dennoch hat sich der 15-jährige Gronauer auf der Berufsorientierungsmesse an den Berufskollegs in Ahaus gestern ganz genau umgesehen - und mit ihm rund 4000 andere Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 aus dem gesamten Nordkreis. Wo sonst kann man sich schließlich über rund 100 Berufe informieren, mit Chefs und Angestellten sprechen, sich über Ausbildungswege ebenso informieren wie über Gehalt, Aufstiegschancen und anderes?

"Ich finde das hier eine gute Sache", lobt denn auch Christian die sechste Auflage der Ausbildungsschau ebenso wie Christina Pomplun (14) aus Schöppingen, die gerade einen Eignungstest als Industriekauffrau gemacht hat. "Mit hat es gut gefallen", lobt sie. Dass sich die Schüler - und am Nachmittag auch etliche Eltern - ein differenziertes Bild von den Ausbildungsberufen machen konnten, daran hatten vor allem die Kammern, Innungen, Betriebe und Behörden ihren Anteil.

Rund 60 Aussteller aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung hatten gestern ihre Stände am Kusenhook in Ahaus aufgebaut. Und an denen konnten die Schüler nicht nur die graue Theorie des Traumberufs kennenlernen, sondern sich auch mit gleichaltrigen Lehrlingen über Pro und Contra des angestrebten Berufs unterhalten oder einen Blick hinter die Produktionsabläufe werfen.

"Unser Konzept hat sich etabliert", freute sich Wolfgang Reinert, Schulleiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung stellvertretend auch für seine Kollegen Ilse Denk (Liese-Meitner-Kolleg) und Josef Lütkecosmann (Berufskolleg Technik). Reinert betonte, dass die Messe zwar auch eine Lehrstellenbörse sei, es aber vor allem darum gehe, dass sich Schüler über die Berufsvielfalt, aber auch Betriebe über die Schüler informieren könnten.

So drängten sich denn Tausende von Schülern durch die langen Gänge - und blieben meist dort stehen, wo sich die Traumberufe präsentierten. Etwa bei Wolfgang Schnieder, bei dem der Modeberuf Arzthelferin im Mittelpunkt stand. "Viele der jungen Besucher haben sich vorab mit den Anforderungen beschäftigten", so Schnieder, der allerdings auch feststellen musste: "Manche der Interessentinnen erfüllen allerdings die Qualität nicht."


© Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus 2002
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