FSW on tour

14. April 2008 - Studierende der Fachschule für Wirtschaft besichtigten die
Wiesmann Automanufaktur in Dülmen

Im zweiten Semester der Weiterbildung zum „Staatlich geprüften Betriebswirt“ beschäftigen sich die Studierenden mit „Beschaffungs- und Produktionsprozessen“. Im Rahmen des Unterrichts besuchen die Studierenden mit ihrem Fachlehrer einen Fertigungsbetrieb.

Die Studierenden der Klasse FSWU1 hatten sich für die Automanufaktur Wiesmann GmbH in Dülmen, Deutschlands exklusivem Hersteller von Sportwagen, entschieden.

(Quelle: Prospekt Wiesmann)


Die Brüder Martin und Friedhelm Wiesmann hatten bereits vor 20 Jahren begonnen, quasi als Garagenbetrieb, den ersten Roadster zu bauen. Mittlerweile sind daraus 700 Roadster und 170 GT geworden. Für 2008 sind im vor einer Woche eingeweihten neuen Produktionsbetrieb 250 Einheiten geplant, also ca. ein Fahrzeug je Arbeitstag.

(Quelle: Prospekt Wiesmann)

Der Rundgang führte zuerst in den Rahmenbau. Hier wird der tragende Rahmen des Roadster aus vorgefertigten Teilen geschweißt.

Um den Rahmen vor Rost zu schützen, wird er komplett verzinkt. Dieser Arbeitsgang ist komplett ausgegliedert und führt in einem Unternehmen der Region zu einem entsprechenden Umsatz.

Die Kunststoffteile für den Aufbau werden im Betrieb in Dülmen hergestellt. Jedes Teil wird gezielt für ein bestimmtes Fahrzeug produziert. Dadurch ist es möglich, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen.

 

Motor und Getriebe werden von BMW bezogen. Allerdings muss die Motorelektronik den Besonderheiten der bei Wiesmann produzierten Fahrzeuge angepasst werden.
 

 

Ein Fahrzeug mit mehr als 500 PS braucht auch entsprechende Bremsen. Diese werden bei Wiesmann teilweise zugekauft, teilweise selbst gefertigt.

 

Hunderte Kabel sind notwendig, um alle Steuerungssysteme, Anzeigen, Leuchten etc. zu verbinden. Um einen solchen Kabelbaum zu erstellen, benötigen die speziell geschulten Mitarbeiter ca. einen halben Tag.

Ein exklusives Auto erhält auch eine exklusive Innenausstattung. In der eigenen Sattlerei werden Sitze, Armaturenbrett sowie Türverkleidungen mit Leder bezogen. Auch hier erfolgt die Fertigung nicht für ein Vorratslager, sondern gezielt für jeden Auftrag. Dadurch sind ganz individuelle Ausstattungen möglich. Da es nur noch wenige Sattler, also Fachleute für die Lederbearbeitung, gibt, bildet Wiesmann in diesem Beruf auch aus.
 


In der Mitte der Halle befinden sich die getrennte Fertigungsstraßen für die Roadster und die GT. In den Regalen werden alle Teile, die für ein Exemplar bestimmt sind, bereitgestellt.

 

Nach dem Rundgang nahm sich der geschäftsführende Gesellschafter, Dipl. Kauf. Friedhelm Wiesmann, die Zeit, die Studierenden über die Entwicklung des Unternehmens zu informieren.

 

Besonders interessant war es für die Studierenden des Schwerpunktes Absatzwirtschaft, wie es ihm gelungen ist, trotz geringen Marketingbudgets, dieses Produkt in Presse und Fernsehen präsent zu machen. Hier erhielten die Studierenden quasi aus erster Hand eine Einführung in das „Guerilla-Marketing“.

Die Versteigerung des nebenstehenden Autos, das eine Zeit lang vom Kronprinz Albert von Monaco gefahren wurde, für einen wohltätigen Zweck, hatte diese Marke mit dem Gecko als Wahrzeichen in dieser Stadt der „Schönen und Reichen“ bekannt gemacht.
 

Zum Abschluss dieser interessanten Exkursion bestand die Möglichkeit, im Schauraum eine Sitzprobe in einem der ausgestellten Fahrzeuge zu machen. Hiervon machten die Studierenden mit Begeisterung Gebrauch.

Einige der Studierenden wären gern noch länger in der Wiesmann Manufaktur in Dülmen geblieben, der Manufaktur mit dem Gecko.

Quelle: Wiesmann


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